GENERATIONENWECHSEL | NEUE OPERATIVE GESCHÄFTSFÜHRUNG

Wir haben mit Stefan und Felix Antholzer gesprochen, wie man einen möglichst reibungslosen Generationenwechsel schafft und was die Zukunft bringt:

Lieber Stefan, ein Familienunternehmen über Jahre erfolgreich zu führen, ist eine starke Leistung. Heute stehen wir an einem für alle spannenden Punkt in der Firmenhistorie: dem offiziellen Generationenwechsel. Und diesen Schritt plant man ja nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein langer stetiger Prozess. Wie habt ihr diesen gestaltet?

Stefan Antholzer: Die Weichen für den Generationenwechsel haben wir bereits 2021 begonnen zu stellen. Als unser Sohn vor vielen Jahren den Wunsch geäußert hat, irgendwann das Unternehmen weiterzuführen, hat uns das sichtlich stolz gemacht. Für uns war sofort klar, dass wir diesen Schritt gut vorbereiten möchten und vor allem auch das Team fachlich und persönlich stärken um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Felix und die gesamte mittlere Führungsebene haben in den letzten Jahren dafür regelmäßig Coachings, sowohl intern als auch mit externer Begleitung, sowie gezielte Weiterbildungen absolviert um an die wachsende Verantwortung herangeführt zu werden.

Fand dieser intensive Vorbereitungsprozess nur in der Führungsebene statt? 

Stefan Antholzer: Nein, auch unsere inzwischen fast 50 Mitarbeiter:innen wurden in den Prozess mit einbezogen. Uns ist es schon immer ein besonderes Anliegen, alle Mitarbeiter:innen in ihrer fachlichen Kompetenz zu stärken und an der Unternehmensentwicklung aktiv mitwirken zu lassen. Wir haben gezielt eine Teamstruktur aufgebaut, in deren Zentrum die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter:innen steht. Sie sind das Herz unseres Unternehmens und arbeiten täglich an der Umsetzung der Kundenaufträge. Entsprechend ihrer Kernkompetenzen und individuellen Stärken haben sie feste Verantwortungsbereiche, in denen sie selbstständig Entscheidungen treffen dürfen. Die Abteilungsleiter sind dabei Ansprechpartner und wichtigster Entscheidungsträger in ihren jeweiligen Bereichen. Damit haben wir schon in den vergangenen Jahren sichergestellt, dass die Entscheidungskraft nicht ausschließlich von der Unternehmensleitung abhängt, sondern auf mehrere Führungsebenen verteilt wird. So haben wir ein System effektiver und strukturierter Prozesse geschaffen.

Das heißt auch bei Ausfällen, kann immer entsprechend agiert werden, aber strukturierte Prozesse in der Theorie zu schaffen, ist ja immer die eine Sache. Wie stellt ihr sicher, dass diese auch wirklich allen bekannt sind, umgesetzt werden und ein verlässliches Fundament für die Unternehmensabläufe bilden?

Stefan Antholzer: Mit der 2024 abgeschlossenen ISO 9001:2025 Zertifizierung wurde diese Prozesssicherheit offiziell besiegelt. Alle Prozesse sind schriftlich und für alle einsehbar dokumentiert. Ob die Prozesse auch wirklich eingehalten werden, wird dabei in regelmäßigen Audits überprüft. Bisher haben wir sie immer mit Bravour bestanden, auch dank dem großartigen Einsatz unseres Teams, das mit uns gemeinsam an einer weiteren stetigen Optimierung arbeitet. Mit der Zertifizierung haben wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Generationenwechsel geschafft. 

Der Weg des Generationenwechsels wurde damit nicht nur auf Teamebene sondern auch auf Prozess- und Abwicklungsebene gründlich vorbereitet. Felix, du kennst das Unternehmen seit seiner Gründung 2009, bist also damit aufgewachsen und hast diesen Prozess auch schon in den letzten Jahren als Teil der Geschäftsführung begleitet. War es für dich schon immer klar in das Familienunternehmen einzusteigen? Berichte uns doch etwas von deinem Werdegang.

Felix Antholzer: Das Familienunternehmen ist für mich genauso Herzensangelegenheit wie für meine Eltern und meine Schwester Julia Antholzer. Auch wenn Julia nicht mehr aktiv im Unternehmen tätig ist, steht sie uns beratend und unterstützend immer zur Seite.  Ich bin von der ersten Ausbildung an aktiv im Unternehmen tätig. Verlassen habe ich es zwischenzeitlich nur für meine Fachinformatikerausbildung in einem großen namhaften Unternehmen. Schon da war mir klar, dass ich danach ins familiäre Unternehmen zurückkehren möchte um hier meine Leidenschaft für Digitalisierung und Automatisierung einzubringen. Gepaart mit dem unbändigen Unternehmergeist von meinem Vater, Stefan Antholzer und der hohen Fachkompetenz des Teams haben wir uns so bereits in den letzten Jahren zum Vorreiter im Bereich der digitalen Beschaffung entwickelt und konnten ein stetiges Unternehmenswachstum ermöglichen.

Mit den kundenspezifischen Webshops werden aktuell etwa 75.000 Träger ausgestattet. Das ist genauso beeindruckend wie die gesamte Unternehmensentwicklung – vom kleinen Stickereibetrieb zu einem überregionalen Premium Lieferanten für Arbeits- und Teambekleidung. Neben deiner Tätigkeit in der hausinternen IT hast du ja schon länger Verantwortung in der Geschäftsführung übernommen. Wo lagen bisher deine Aufgaben und was ändert sich nun mit dem Generationenwechsel?

Felix Antholzer: Schon seit 2021 verantworte ich die Bereiche IT, Prozesse und Logistik sowie unsere Inhouse-Produktion auf die wir ebenfalls besonders stolz sind. Mit dem Generationenwechsel folgt nun auch der Vertrieb und das Marketing.

Stefan, ein Unternehmen zu übergeben bedeutet auch, ein Stück weit loszulassen. Ist dir die Entscheidung schwer gefallen?

Stefan Antholzer: Wir haben die Übergabe gut vorbereitet, Felix steht zu 100% hinter der Firma und hat ein starkes Team an seiner Seite das für seine Arbeit brennt, das gibt mir ein gutes Gefühl. Ganz werde ich mich auch noch nicht aus dem Unternehmen zurückziehen. Ich übernehme weiterhin das Controlling und habe ein Auge auf den Einkauf und auch sonst stehe ich bei allen Belangen beratend zur Seite und habe auch für unser A-Team immer ein offenes Ohr, ganz so wie sie es von mir gewohnt sind.

Damit hast du, Felix, auch weiterhin eine starke stützende Säule an deiner Seite. Was ist dir für die Zukunft wichtig?  

Felix Antholzer: Mir ist es wichtig, dass auch zukünftig Innovationskraft und die bekannte familiäre, kunden- und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur die Weiterentwicklung unseres Unternehmens maßgeblich prägen. Der Generationenwechsel stärkt unser Unternehmen für die Zukunft und ermöglicht uns, auch weiterhin erfolgreich und mit klarer strategischer Ausrichtung am Markt zu agieren. Ich freue mich auf die nächste spannende Zeit. Wir bleiben weiterhin am Ball um für unsere Kunden ein langfristiger, verlässlicher Partner zu sein, bei dem Innovation, Fairness und Zuverlässigkeit an erster Stelle stehen, ganz nach unserem Motto „ANTHOLZER – passt immer.

Vielen Dank für den spannenden Einblick. Wir sind gespannt auf ein neues Jahr voller toller Projekte und neuen Herausforderungen, die uns gemeinsam weiter wachsen lassen.